4.0 Wege in den Lehrberuf

[Überschrift 1] Wie wird man Lehrer?

[Überschrift 2] Erste Phase

Die Ausbildung zum Lehramt ist in zwei Phasen unterteilt. Die erste Phase bildet das Lehramtsstudium an einer Universität oder vergleichbaren pädagogischen Hochschule, welches mit einem Master oder Staatsexamen abschließt. Die Regelstudienzeit ist ein wenig von dem Bundesland, der Universität und von dem angestrebten Abschluss abhängig, beträgt aber ungefähr 10 Semester. Das Studium umfasst drei Bereiche, die in Fachwissenschaften, Fachdidaktik und in Bildungs- bzw. Erziehungswissenschaft eingeteilt werden kann. Das Studium hat zum Ziel die wissenschaftlichen Grundlagen in den entsprechenden Bereichen zu vermitteln, aber auch erste schulpraktische Erfahrungen zu sammeln. Zumindest in Deutschland werden in der Regel zwei Unterrichtsfächer studiert, also die Fächer, die man später an der Schule lehren soll. Welche Fachwissenschaften und Fachdidaktik im Studium relevant sind, ist grundsätzlich abhängig von diesen zwei Unterrichtsfächern. Grundlegende pädagogisch-psychologische Inhalte sind dann Thema im erziehungswissenschaftlichen Bereich.

[Überschrift 2] Zweite Phase

Die zweite Phase bildet der Vorbereitungsdienst bzw. das Referendariat [FUßNOTE 1]. Die Aufsicht über den Vorbereitungsdienst führt eine Behörde, in Hamburg bspw. die Behörde für Schule Berufsbildung [LINK: https://www.hamburg.de/bsb/]. Mentoren begleiten die Referendare durch den Vorbereitungsdienst und stellen die ersten Ansprechpersonen für Fragen dar. Ziel des 18 bis 24 monatigen Dienstes ist es, die an der Universität erworbenen Erfahrungen und Bildung zu nutzen, um sich systematisch den vier Handlungsfeldern [LINK] KMK: [LINK 3.1 Unterrichten], [LINK 3.2 Erziehen und Beraten], [LINK 3.3 Diagnostizieren, Beurteilen und Bewerten], [LINK 3.4 Die eigene Professionalisierung entwickeln und Schule gestalten] in der Schulpraxis auseinanderzusetzen [FUßNOTE 2].
Der Dienst untergliedert sich in etwa in drei Arbeitsbereiche: Hospitation des Unterrichts, Besuchen der Studienseminare und die eigenverantwortliche Gestaltung des Unterrichts. Während der Hospitation beobachten die Referendare entweder den Unterricht ihrer Mentoren oder besuchen den Unterricht ihrer Referendariatskollegen. Zusammen werden dann die gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen ausgetauscht. In den Studienseminaren, die je nach Bundesland anders heißen können werden pädagogische Methoden, unterrichtsfachspezifische Themen aber auch Rechtliches besprochen. Vor allem zum Ende des Vorbereitungsdienstes wird den Referendaren die Chance gegeben ihren eigenen Unterricht zu entwickeln, der zusammen mit dem Kollegium besprochen wird.
Abgeschlossen wird der Vorbereitungsdienst mit dem Ablegen des zweiten Staatsexamens. Dann heißt es, muss „nur noch“ eine Anstellung im Schuldienst gefunden werden.
Je nach Bundesland können sich die genaue Bezeichnung, die Dauer wie auch die Ausformung der einzelnen Bereiche unterscheiden. Auch ob und wie stark sich die Bereiche zeitlich überschneiden ist abhängig vom jeweiligen Bundesland.

[Überschrift 2] Quer- und Seiteneinstieg

Für manche Unterrichtsfächer herrscht immer wieder ein Mangel an Lehrkräften, daher haben sich die Länder dazu entschieden Personen auch ohne klassische Lehramtsausbildung den Einstieg in den Lehrberuf zu ermöglichen.
Interessierte, die ohne Lehramtsstudium ein Referendariat beginnen, werden Quereinsteiger genannt. Lehrkräfte ohne Lehramtsstudium und ohne abgeschlossenen Vorbereitungsdienst werden als Seiteneinsteiger bezeichnet. Vor allem letzteres ist aber äußert selten und auch nicht in jedem Bundesland möglich.

[FUßNOTE 1] Der Vorbereitungsdienst wird streng genommen nur Referendariat genannt, wenn er auf den höheren Dienst für Beamte abzielt. Da die Verbeamtung aber nicht immer auf den Vorbereitungsdienst folgt, ist die Bezeichnung Referendariat auch nicht immer korrekt. Daher lautet die offizielle Bezeichnung für die zweite Ausbildungsphase schlicht Vorbereitungsdienst.
[FUßNOTE 2] Basierend auf den [LINK Standards für Lehrerbildung der KMK].